Aufsatz(gedruckt)2007

Popular geopolitics and North American borders in global context: identifying the 'borders that count' in post 9/11 America

In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 17, Heft 4, S. 72-94

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Abstract

"Der Beitrag untersucht den öffentlichen Diskurs über die Grenzen der USA, wie er im Rahmen der neuen geopolitischen Ordnung nach dem 11. September 2001 geführt wurde. Es wird argumentiert, dass die Bestimmung der US-amerikanischen Grenze nur mit Hilfe eines weitergefassten Blickes auf nordamerikanische Sicherheitsfragen und die Auseinandersetzung um die Rolle der USA in einer globalisierten Welt plausibel analysiert werden kann. Es kann gezeigt werden, dass die neuen Diskurse alte Grenzen und Sicherheitsargumente wieder verwenden und gleichzeitig die Art der Bedrohung und der daran geknüpften Legitimationsstrategien neu erfunden wird. Die US-amerikanischen 'frontiers' wie auch die Grenzen ihrer Hegemonie werden im Zusammenhang mit sich verändernden Weltordnungen ständig neu konstruiert. Der Beitrag hebt dabei schwerpunktmäßig auf jene Periode seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ab, als der frühere Präsident George Bush Sr. zu Beginn der neunziger Jahre den Beginn einer 'Neuen Weltordnung' erklärte. Es wird untersucht, in welcher Form internationale Grenzen in diesem Diskurs in ein hierarchisches Verhältnis zueinander gesetzt werden und vergleicht diese intersubjektiven Grenz-Bilder mit der politischen Karte des 21. Jahrhunderts. Hervorgehoben wird, dass der relative Bedeutungsverlust oder -zuwachs jeder der betroffenen Grenzen - sowohl nach Süden als auch nach Norden - auf die zugrundeliegende Vorstellung von einer geopolitischen 'Neuen Weltordnung' vereist, die zwar eine Besonderheit der US-amerikanischen Diskussion ist, gleichzeitig aber eine nachhaltige Wirkung auf die Grenzbildungsprozesse auf dem nordamerikanischen Kontinent insgesamt hat. Volkstümliche Imaginationen der Grenze und diskursiv behauptete Gefahren, die an den Rändern 'Amerikas' lauerten, sind höchst wirksame Instrumente bei der Unterstützung von Hegemonie- und Eindämmungsstrategien. Gleichzeitig haben sich Grenzen im Verlauf des 19., 20. und 21. Jahrhunderts immer in Abhängigkeit zu ihrer wahrgenommenen strategischen Bedeutung verschoben und verändert. Der Beitrag geht davon aus, dass es einen weiteren nordamerikanischen und globalen Kontext der US-amerikanischen Grenzen nach dem 11. September 2001 gibt, den es zu verstehen gilt, um der Besonderheit heutiger Grenzregionen und dem Transnationalismus des 21. Jahrhunderts Rechnung zu tragen." (Autorenreferat)

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