Wissenschaft und Gewerkschaftspolitik: -Das Beispiel WSI-
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 31, Heft 12, S. 687-692
Abstract
Der Artikel zeichnet am Beispiel des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts des DGB (WSI) die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Gewerkschaften seit dem 2. Weltkrieg nach. Gemäß den politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen werden drei Etappen gesehen: Während der Phase der CDU/CSU-Regierung verlief die Arbeit in Gewerkschaften und gewerkschaftlichem Forschungsinstitut mit Ausnahme der Vermögenspolitik und Mitbestimmung ohne Berührungspunkte. Erst bei Antritt der sozialliberalen Koalition wurden wissenschaftliche Begründungen für gewerkschaftliche Reformvorstellungen benötigt, das WSI entsprechend der neuen Aufgabenzuweisung reorganisiert. Seit sich mit dem Einbruch ökonomischer Krisen in den 70er Jahren zeigte, wie schwierig die Umsetzung gewerkschaftlicher Reformpolitik geworden ist, ist neben dem Staat als primären Adressaten die Rückbestimmung auf die autonome Durchsetzung gewerkschaftlicher Forderungen mit den eignen Machtmitteln getreten. Gleichzeitig sind die inhaltlichen Schwerpunkte des WSI um die Themen Rationalisierung, Beschäftigung, Qualifikation, Arbeitsbedingungen und neuerdings Technologieentwicklung erweitert worden. Zunehmend zeichnen sich praxis- und umsetzungsbezogene Arbeitsformen ab. Ziel der vertieften Kooperation ist die Entwicklung eines arbeitnehmerorientierten Wissenschaftsverständnisses. (KHS)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0342-300X
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