Philosophische Geschlechtertheorien: eine historisch-kritische Rekonstruktion
In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Band 20, Heft 4, S. 83-95
Abstract
Die Autorinnen versuchen in ihrem Beitrag zu zeigen, dass die feministischen Theorien der Gegenwart auf einem Fundament philosophischer Traditionen errichtet sind, deren Genesis und Geltungsbasis auch im internen philosophischen Diskurs häufig unhinterfragt bleiben. Ihr Ziel ist es, die zentralen Elemente dieser Traditionsbestände zu beschreiben und aus geschlechtertheoretischer Perspektive kritisch zu sichten. Ihre Darstellung bezieht sich auf die philosophischen Geschlechterordnungen der Antike (Platon und Aristoteles), die christliche Sozialordnung und die Grundlagen der Neuzeit (Hobbes und Locke), auf das Gleichheitspostulat und die Geschlechterordnung als Dilemma der aufgeklärten Vernunft, auf die Rehabilitierung der antiken Ethik und das bürgerliche Geschlechterverhältnis bei Rousseau, die Moralisierung der Menschheit und die Entrechtung der Frau (Kant und Fichte), die Idealisierung des Weiblichen und "commercium sexuale" (Humboldt und Kant), auf die Kritik der Aufklärung und die ambivalente Wertung der Frau bei Hegel, die Kritik der bürgerlichen Geschlechterordnung (Engels, Horkheimer und Marcuse), die spätbürgerliche Geschlechtertheorie in Psychoanalyse und Lebensphilosophie (Freud und Simmel) sowie auf feministische Geschlechtertheorien (Beauvoir, Irigaray und Butler). (ICI2)
Themen
Sprachen
Deutsch
Problem melden