Aufsatz(gedruckt)2006

Auf der Suche nach einer europäischen jüdischen Identität

In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 51, Heft 6, S. 686-694

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Abstract

Der eher persönlich gehaltene Beitrag plädiert dafür, den Begriff "jüdische Identität" erheblich weiter als bisher zu deuten. Die Frage nach einer europäisch-jüdischen Identität erfordert heute, 60 Jahre nach Kriegsende und fast drei Generationen nach dem Holocaust, 16 Jahre nach dem Ende des realsozialistischen Versuchs, neue Antworten. Das Thema europäische jüdische Identität hat ähnlich wie das Thema Euro-Islam anzusetzen. Europäische jüdische Identität ist nicht die Summe der Identitäten aller in Europa lebenden Juden, sondern stellt eine neue, bisher nicht ausdifferenzierte Qualität dar. Das europäische Judentum sollte sich als "dritte Säule" neben dem Judentum Israels und der USA etablieren. Diese Identität setzt allerdings einen Bruch mit dem "leitmotivischen" Selbstverständnis Israels als der geistigen und geographischen "Heimstatt" aller Juden voraus. Das alte europäische jüdische intellektuelle Erbe ist ohnedies dabei, nach Europa zurückzufließen - modernisiert, und auch mit neuen Migranten aus den USA und Israel. Die Autorin schlussfolgert: "Das verändert die innerjüdische Optik, selbst wenn dieser Prozess verschiedentlich bezweifelt oder gar verteufelt wird. Dies aber ist Modernisierungsbewegungen stets eigen". (ICA2)

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