Aufsatz(gedruckt)1995

Geschichte als Herrschaftsdiskurs: der Fall Günter Paulus

In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Heft 4/5, S. 51-67

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Abstract

Die Frage nach den Mechanismen, die die Stabilität des herrschaftsideologischen Diskurses in der DDR-Gesellschaft zu sichern vermochten, untersucht der vorliegende Beitrag am Beispiel einer Kontroverse in der historisch-materialistischen Geschichtswissenschaft der DDR. Der Autor rekonstruiert die Ereignisse im Jahre 1957/58 und den Zeitpunkt, von dem an die Usurpation des historischen Fachdiskurses durch eine politisch und ideologisch indoktrinierte marxistisch-leninistische Geschichtswissenschaft endgültig war. Geschildert wird der Fall des Historikers Günter Paulus, d.h. wie die SED diesen "Abweichler" von der Parteilinie durch teilweise intrigante Machenschaften zur Räson rief. Insgesamt zeigt die Fallstudie, daß der Anspruch des "wissenschaftlichen Sozialismus" in der Geschichtswissenschaft mit der These vom notwendigen Übergang des Sozialismus zum Kommunismus nur unter den politischen Rahmenbedingungen einer "Diktatur des Proletariats" aufrechtzuerhalten war. (pmb)

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