Aufsatz(elektronisch)2004

Konkurrierende Weltordnungsmodelle in historischer Perspektive

In: KAS-Auslandsinformationen, Heft 6, S. 4-25

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Abstract

"Das Zusammenleben der Staaten ist, wie ein Blick in die verzeichnete Geschichte von Orient und Okzident belegt, durch Anarchie geprägt, d.h. durch die deutliche Prävalenz von Phasen des Krieges gegenüber solchen eines dauerhaften Friedens und verregelter internationaler Beziehungen. Die Lehre eben dieser Beziehungen reagiert auf die Herausforderung der Anarchie mit vier verschiedenen Paradigmen - dem realistischen, dem idealistischen, dem hegemonietheoretischen sowie dem imperialistischen Paradigma. Ist die Grundlage der beiden ersten Modelle die Erkenntnis, dass es im internationalen Raum kein Gewaltmonopol, sondern, zumal seit 1648, das Prinzip souveräner Staaten und, daraus folgend, das ius ad bellum gibt, so betont das dritte Modell die vor allem seit dem 15. Jahrhundert beobachtbare Abfolge von Hegemonialmächten, die weltweit oder regional die Ordnung bestimmen und Sicherheit und Stabilität garantieren. Allenfalls dem vierten Modell war mit dem Zeitalter des Imperialismus eine letzte Blüte beschert - eine Entwicklung, die schließlich die Bühne bereitete für den gegenwärtigen Wettstreit der drei verbleibenden Modelle. Dass unter diesen vor allem das realistische Modell noch keineswegs ausgedient hat, bleibt zu befürchten - das Pochen auch vieler heutiger Staaten auf uneingeschränkte Souveränität schließlich spricht eine nur allzu deutliche Sprache." (Autorenreferat)

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