Aufsatz(elektronisch)1998

Lohnpolitik in der Europäischen Währungsunion: eine Simulationsstudie

In: DIW-Wochenbericht: Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Band 65, Heft 30, S. 551-561

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Abstract

"Der Weg zur Europäischen Währungsunion (EWU) ist nach den Entscheidungen vom Mai 1998 vorgezeichnet. Aus der bislang existierenden Vielfalt kleinerer, allenfalls mittlerer, stark außenwirtschaftlich ausgerichteter Volkswirtschaften entsteht ein großer, primär binnenwirtschaftlicher Währungsraum. Unabhängig von den unmittelbaren Effekten der Währungsunion kommt mit der Abschaffung von Wechselkursen für das Gros des innereuropäischen Handelsaustausches in Zukunft der Lohnpolitik eine ganz entscheidende Rolle für Herstellung und Bewahrung der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder zu. Fehlentwicklungen könnten mögliche Wachstumsimpulse, die durch die Währungsunion ausgelöst werden dürften, rasch konterkarieren und somit die Akzeptanz der EWU in Frage stellen. Welchen Pfad die Lohnentwicklung in den EWU-Ländern nach Beginn der Währungsunion einschlägt, ist derzeit noch offen. Stabilitätsgerecht wäre eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik. Vielfach werden jedoch Lohnsenkungen gefordert, um die Arbeitslosigkeit in der EWU zu bekämpfen. Dies käme jedoch einem realen Abwertungswettlauf gleich, durch den allenfalls Vorteile für einzelne Länder entstünden, nicht aber für die EWU insgesamt. Vielmehr zeigen Simulationen mit einem ökonometrischen Mehr-Länder-Modell, daß dann ein deflationärer Prozeß mit unabsehbaren Folgen für die Stabilität der EWU drohte." (Autorenreferat)

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