Begriff und Grenzen der Kritik
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 63, Heft 11, S. 1023-1034
Abstract
Der Autor diskutiert den Begriff der Kritik, das "Elend der Kunstkritik" nach Friedrich Schlegel, das Problem der Neo-Avantgarde sowie die Wege einer zukünftigen Kritik. Eine produktive Kritik hat seines Erachtens eine doppelte Aufgabe: Sie sollte zum einen "die Anschauung und Anordnung des Ganzen, welches hervorgebracht und zu welchem gewirkt werden soll" (Schlegel) aufzeigen und zum anderen in der entstehenden Literatur die Werke zum Gegenstand ihrer Betrachtung machen, in denen sie die klassischen Texte der zukünftigen Literatur erkennt. Sie sollte also einerseits die Entwicklungsrichtung, die die Literatur einnimmt, vorzeichnen und andererseits herausragende Werke nach eben den Kriterien auslegen, die in ihnen angelegt sind. Die Fragmente der Jenaer Romantiker über die progressive Universalpoesie kann in diesem Sinne als Einlösung des ersten Postulats angesehen werden, Schlegels Kritik des "Wilhelm Meister" als Verwirklichung des zweiten Postulats. Die Verknüpfung der beiden schlegelschen Modelle von immanenter und affirmativer Kritik, die zugleich eine Verschränkung von Theorie und Kritik bedeuten würde, könnte dabei der zukünftigen Kritik einen Weg weisen. (ICI2)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 2510-4179
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