Die Auswirkungen der Wahlsysteme: elf Modellrechnungen mit den Ergebnissen der Bundestagswahl 2013
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 44, Heft 4, S. 741-758
Abstract
"Dieter Nohlen erklärt, dass '-m-ittels Wahlsystemen Stimmenergebnisse (data of votes) in spezifischer Weise (im Falle von Parlamentswahlen) in Mandatsergebnisse (parliamentary seats) übertragen -werden-'. Dabei kann grundsätzlich zwischen Mehrheits- und Verhältniswahl differenziert werden; die einzelnen Systeme wirken sich unterschiedlich auf die Zusammensetzung des Parlaments und die Optionen zur Regierungsbildung aus. Der Bundestag würde also bei einer relativen Mehrheitswahl oder einer Verhältniswahl ohne Sperrklausel anders aussehen. Elf Modellrechnungen mit den Ergebnissen der Bundestagswahl 2013 zeigen den Einfluss der Wahlsysteme: Zum Beispiel wäre die nun begonnene Wahlperiode bereits die siebte mit einer Zweidrittelmehrheit für die Unionsparteien, wäre die relative Mehrheitswahl angewendet worden; und der gegenwärtige Bundestag bestünde aus 15 Parteien, wenn eine Verhältniswahl ohne Sperrklausel gegolten hätte - ein Befund, der angesichts des in Kürze anstehenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Drei-Prozent-Hürde bei Europawahlen aufhorchen lässt. Letztlich bleibt zu konstatieren, dass die Bundesrepublik mit ihrem Wahlsystem, das - von kleineren Modifikationen abgesehen - in dieser Form seit 1953 angewandt wird, 60 Jahre lang 'gut gefahren' ist." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0340-1758
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