Aufsatz(elektronisch)2009

Sie sagen Einheit und erzeugen Einfalt: denn Wissenschaft gedeiht am besten in der Vielfalt ihrer Zweige

In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 63, Heft 1, S. 71-76

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Abstract

Die Einheit des Wissens beruht nach Meinung des Autors auf der Annahme von mehreren Einheiten bzw. Postulaten: Erstens auf der Einheit der Welt, in der überall die gleichen Gesetze gelten, auf die manche Menschen geradezu gottesfürchtig vertrauen; zweitens auf der Einheit der Menschheit in allen ihren Mitgliedern; drittens auf der Überzeugung, dass alle Menschen an der gleichen Vernunft teilhaben - ein Postulat kantianischer Philosophie, also der Einheit menschlicher Vernunft und des menschlichen Geistes. Daraus folgt dann die "consilience", das heißt die Einheit der Wissenschaften, die in allen ihren Zweigen das Bewusstsein dafür - gleichsam als lenkendes Vorstellungsbild ihres gemeinsamen Zieles - niemals vergessen darf. Aber eine "Einheitswissenschaft" kann damit nicht gemeint sein, wie der Autor in einer kritischen Betrachtung der gegenwärtigen Vermengung von Geistes- und Naturwissenschaften zeigt. Die Freiheit wissenschaftlicher Erkenntnis zeigt sich seines Erachtens in der gleichberechtigten Vielfältigkeit ihres Erkenntnisstrebens und wirkliche Einheit als überzeugende Einsicht kann nur aus der Freiheit zum Widerspruch kommen. (ICI2)

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