Aufsatz(gedruckt)1980

Ausländische Arbeitskräfte und Gewerkschaften

In: Beiträge zum wissenschaftlichen Sozialismus, Band 3, Heft 29, S. 121-137

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Abstract

Im dritten konjunkturellen Nachkriegszyklus setzt die Anwerbung und Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer massiv ein. Aus der relativen Stärke der Arbeiterbewegung in der BRD in einer Phase sich beschleunigender Akkumulation erklärt sich, daß das Kapital gezwungen war, die exploitable Arbeitsbevölkerung aus weniger entwickelten Ländern zu vergrößern, deren Lebensansprüche unter denen der Arbeiterklasse in der BRD lagen. Diese Entwicklung setzt sich im vierten Konjunkturzyklus fort, dessen Ende durch eine Krise gekennzeichnet ist. Der fünfte Zyklus zeichnet sich durch eine schwache Nachfrage nach Arbeit und eine relativ große Reservearmee aus. Seit dem sechsten Zyklus sinkt die Erwerbsquote der ausländischen Bevölkerung, die Wohnbevölkerung bleibt dagegen konstant. Die Verfasser gehen auf die veränderten Bedingungen der Emigration in dieser Phase ein. Obwohl die ausländischen Arbeiter in besonderem Maße den Belastungen der kapitalistischen Produktion ausgesetzt sind, ist ihr gewerkschaftlicher Organisationsgrad zunächst verhältnismäßig niedrig, er erhöht sich mit dem Übergang zum sechsten Zyklus. Der DGB nahm, was die Vertretung der Interessen der ausländischen Arbeitnehmer anbelangt, erst im Übergang zu der 70er Jahren Abschied von der Vorstellung einer kurzfristigen Beschäftigung ausländischer Arbeiter und einer bloßen Vertretung ihrer aus dem Arbeitsleben entspringenden Interessen. Die Verfasser gehen auf die Aktivitäten des DGB in diesem Bereich ein. (SD)

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