Chancen sind versprochen - Benachteiligung ist Realität: das deutsche Schulsystem behindert systematisch Bildungschancen
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 98, Heft 1, S. 41-46
Abstract
Die PISA-Studie 2003 hat bestätigt, dass in keinem anderen PISA-Land die Kopplung von Bildungsbeteiligung und sozialer Herkunft so eng ist wie in Deutschland. Der Beitrag geht den Fragen nach, wie Politik und Bürokratie auf diese Sachverhalte reagieren und was sie unterlassen. Insbesondere wird auf den Misstand von Hauptschulabschluss und Ausbildungsbefähigung sowie den fehlenden Maßnahmen zur Berufsorientierung und der Jugendberufshilfe hingewiesen. Es werden vergleichends Leistungsstandards für weiterführende Schulen vorgestellt, die zur Beurteilung von Schülerleistungen eingesetzt werden. Es wird argumentiert, dass die Konzentration auf Leistungstests 'den pädagogischen Bildungsauftrag der Schule demolieren oder gar ruinieren' wird. Abschließend wird aufgezeigt, wie das achtjährige Gymnasium die schulischen Aufsteiger nach der Mittleren Reife benachteiligt. Eine Bildungsreform wird für notwendig erachtet, abgelehnt hingegen werden 'Zentralismus und Dirigismus' sowie 'technokratische Werkelei' und ein Orientierung an Standardisierungen und Tests. Gefordert werden Investitionen und Unterstützungen für eine bessere pädagogische Kultur der Schulen. (IAB)
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Deutsch
ISSN: 0012-0731
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