Sammelwerksbeitrag(elektronisch)2016

Leistungen, Leistungsfähigkeit und Leistungsgrenzen der empirischen Bildungsforschung: Das Beispiel von Large-Scale-Assessment-Studien zwischen Wissenschaft und Politik.

In: Empirische Bildungsforschung. Der kritische Blick und die Antwort auf die Kritiker., S. 215-253

Abstract

Der Beitrag untersucht Leistungen und Leistungsgrenzen empirischer Bildungsforschung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik am Beispiel von Large-Scale-Assessment-Studies (LSA). Im metatheoretischen Rahmen differenter Handlungslogiken von Wissenschaft und Politik und unter Bezugnahme auf Goldthorpe's (2001) Konzeption von Verursachung als generativem Prozess werden die Leistungen von LSA auf den Feldern der theoretischen und empirischen Rekonstruktion von bereichsspezifischen Leistungsdispositionen, der Beschreibung und Erklärung sozialer und ethnischer Disparitäten und der Identifikation von jungen Menschen mit einem besonders hohen Risiko der gesellschaftlichen Exklusion beschrieben. Dabei wird die Frage diskutiert, ob es in sozial-kommunikativen Kontexten theoretisch und empirisch sinnvoll ist, unterschiedliche Wissensformen - deskriptiv-analytische Rekonstruktion des Phänomens und unterschiedliche Modelle kausaler Erklärung - nach politischer Handlungsrelevanz zu unterscheiden. Der Beitrag thematisiert das Problem, wie die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik trotz unterschiedlicher Funktionsrationalität auf Dauer gestellt werden kann, und macht auf die Gefahr von Grenzüberschreitungen und - damit verbunden - von nicht einlösbaren Leistungsversprechen seitens der Wissenschaft aufmerksam. (DIPF/Orig.).;;;This article investigates contributions and limitations of empirical educational research at the interface between science and politics using the example of large scale assessment-studies (LSA). Within the meta-theoretical frame of the divergent rationalities of science and politics and with reference to Goldthorpe's (2001) concept of causation as a generative process, it describes the contributions of LSA in three fields: the theoretical and empirical conceptualization of domain-specific achievement dispositions, the description and explanation of social and ethnic disparities, and the identification of adolescents at risk of social exclusion at the transition to vocational training and the labor market. With reference to these examples, the article discusses whether it is theoretically and empirically advisable in social sciences to distinguish different forms of scientific knowledge according to their relevance for political decision-making. The article addresses the problem of how long-term communication can be established between science and politics despite the differences in their functional rationality and draws attention to the risk of not taking into account these differences and making promises that the social sciences cannot fulfill. (DIPF/Orig.).

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