Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Aufführungen der Sozialität: Aspekte des Performativen in der Sozialphilosophie George Herbert Meads.

In: Grundlagen des Performativen : eine Einführung in die Zusammenhänge von Sprache, Macht und Handeln., S. 181-201

Abstract

"Eine zentrale Frage des Sozialphilosophen George Herbert Mead war die nach der Möglichkeit von Gesellschaft. Während sich die klassische Lesart im Sinne des Symbolischen Interaktionismus auf die bindende, universalistische Kraft der Sprache verlässt, zeigt eine genauere Analyse der Meadschen Schriften, dass der Universalismus symbolvermittelter Interaktion - die soziale Bindekraft der Sprache - schon bei Mead ein theoretisches Ideal darstellt, welches aus prinzipiellen Gründen nicht der sozialen Realität entsprechen kann. Die Herstellung von Gemeinschaftlichkeit und Gesellschaftlichkeit ('Sozialität') geschieht zwar symbolvermittelt, ist jedoch aufgrund der grundsätzlichen Beschränktheit der Fähigkeit zur sozialen Perspektivenübernahme ein stets gefährdeter Prozess. Das Sozial-Performative (welches bereits an Meads Modell präreflexiver Gestenkonversation aufgezeigt wird) erweist sich als ein den sozialen Prozess immer schon begleitender Vorgang erstens der Aufführung der Fähigkeit des Sozialverbands, sich angesichts kritischer (emergenter) Ereignisse zu reproduzieren und zweitens der Formgebung sozialer Wirklichkeit. In kritischer Ergänzung der Meadschen Fixierung auf zweckorientierte soziale Kooperation werden die ästhetischen Implikationen des Sozial-Performativen untersucht und ihre Bedeutung für pädagogische Praxis sowie erziehungswissenschaftliche Theorie und Methodologie herausgestellt." (Autorenreferat).

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