Die Habitat-Misere in Großstädten der "Dritten Welt": Fragen zum Defizit und zur Effizienz bisheriger Wohnungsbauprogramme für untere Sozialschichten
In: Die verplante Wohnmisere: urbane Entwicklung und "armutsorientierter" Wohnungsbau in Afrika und Lateinamerika, S. 25-39
Abstract
Die reale Situation und die Wohnungsbauaktivitäten unterer sozialer Schichten in Großstädten der Entwicklungsländer werden dargestellt; dabei werden die staatlichen Programme und Maßnahmen in diesem Bereich berücksichtigt. Der Aufsatz beschreibt nicht nur die Realität, es wird auch ein Indikatoren- und Parametersystem entwickelt, das die Selbsthilfeprogramme für die Unterschichten detailliert abbildet. Es wird nachgewiesen, daß die Ursachen der Wohnungsmisere in der Dritten Welt nicht in der Bevölkerungsexplosion liegen, sondern in den bestehenden gesellschaftlichen Strukturen und politischen Machtverhältnissen, insbesondere im ökonomischen Bereich. Die Überwindung des großen Habitat-Defizits wird bisher weitgehend der Eigenaktivität der Betroffenen überlassen, obwohl von staatlicher Seite Wohnungsbauprogramme entwickelt wurden. Aus der Untersuchung der Realität und der ablaufenden Selbsthilfeaktivitäten wird abgeleitet, daß Selbsthilfe-Wohnungsbau nur dann effektiv für die Armen sein kann, wenn er als fortlaufender sozialer Prozeß in einem integriert-kooperativen Konzept aufgehoben ist. (HA)
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