Anmerkungen zur Geschichte der Demokratisierungsforschung in der Bundesrepublik Deutschland
In: Sozialwissenschaften und industrielle Demokratie, S. 149-151
Abstract
Der Autor befaßt sich mit den politischen Traditionen der Demokratisierungsforschung. Die gegenwärtige Technologiedebatte bleibt hinter den Ansätzen, die sich bereits seit den 60er Jahren mit Fragen der Herrschaft im Betrieb, um Macht und Gegenmacht befaßten, zurück. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden in Arbeitszusammenhängen zwischen Sozialwissenschaftlern und Gewerkschaftlern basisdemokratische Reformvorstellungen für die Arbeit im Industriebetrieb entwickelt. Das Konzept "Mitbestimmung am Arbeitsplatz" und Konzepte zur weitgehenden Demokratisierung der innergewerkschaftlichen Entscheidungen sowie das im Rahmen des Programmes der Humanisierung der Arbeitswelt entstandene "Peiner Beteiligungsprojekt" waren politisch motiviert und basierten auf einem gehaltvollen soziologischen Arbeitsbegriff. In modernen unternehmernahen Managementkonzepten, die anti-hierarchische neue Produktions- und Organisationsformen vorsehen, läßt sich vieles wiederfinden, was vor mehr als zwanzig Jahren bereits in gewerkschaftlichen Demokratisierungsmodellen skizziert wurde. (NG)
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