Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1986

Die utopische Methode

In: Utopie: Begriff und Phänomen des Utopischen, S. 339-360

Abstract

Der Aufsatz skizziert unterschiedliche Formen utopischen Denkens. Das Spezifische der utopischen Methode wird definitorisch als geistiges Experimentieren mit Möglichkeiten bestimmt, wobei diese in aller Regel eine ganze Welt mit ihren Institutionen, den Künsten, der Technik und der Religion umfassen. Konstruktive und kritische Funktion an gerade sozialer Utopien bilden neben der Thematisierung des utopischen Gedankenexperiments in den Naturwissenschaften den Kern der Ausführung. In Abgrenzung zu verwandten intellektuellen Bereichen (Wissenschaften, Metaphysik, Erfindungen) und unter Bezug auf individuelle sowie soziale Merkmale menschlicher Existenz (Traum und Spiel) werden nicht nur Niveauunterschiede des utopischen Experimentierens dargestellt, sondern gleichzeitig die Funktionen des Utopischen herausgearbeitet. Diese werden weniger in der faktischen Geschichtsmäßigkeit von Utopien gesehen, sondern mehr im spielerischen Überschreiten der Realität, welches als notwendig bestimmt wird für eine Konfrontation gesellschaftlicher Wirklichkeit mit Möglichkeitsgehalten der Entwicklung, die erst den Blick schärft für den Mißbrauch, den die notwendig willkürliche Gewohnheit in sich trägt. (MB)

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