Book chapter(print)1992

Zum Vergleich: Die symbolische Selbstrepräsentation der Demokratie: der Fall Amerikas

In: Staatsrepräsentation, p. 131-156

Abstract

Als Vergleich zum Nachkriegsdeutschland, das ein relativ geringes Profil an politischen Symbolen aufweist, beschreibt der Autor 2 Fälle, die die symbolische Selbstrepräsentation der amerikanischen Demokratie zum Thema haben: das relativ junge Vietnam-Veteranen-Denkmal in Washington DC und den Airstream-Kult, einen in den USA weitverbreiteten Kult um Freizeitfahrzeuge, Wohnwagen und Wohnmobile. Der Leitfaden durch den Beitrag ist die politische Symbolik in den USA, "die die Macht zu besitzen scheint, Politik beinahe ineffizient zu machen." Vor allem in der Wahlkampfpolitik haben leere Symbole vorwiegend aus der Fernsehunterhaltungskultur eine zentrale Signifikanz angenommen. Der Airstream-Kult, der sich um den Erfinder des Airstream-Wohnwagens gebildet hat, wird als Indikator für die amerikanische Freizeitkultur angesehen. Der Autor sieht in ihm einen Anlaß zur Diskussion über die bestehende Diktatur des Automobils, über den Warenfetischismus, über den Mythos des krassen Individualismus in der Struktur der Massengesellschaft und über die "Beseelung von Objekten, in einer Gesellschaft, die nach außen hin rational und technokratisch erscheint." Das Veteranendenkmal wird als "das vielleicht herausragendste politische Symbol des heutigen Amerika" angesehen. Seine Signifikanz liegt vor allem darin, "daß es in einer Zeit der Ignoranz gegenüber öffentlichen Kunstwerken nichts von seiner Imposanz und seiner Überzeugungskraft eingebüßt hat." Es erfüllt ganz konkret die Aufgaben eines Symbols, nämlich "das Zusammenfügen von Inhalten durch eine künstlerische Darstellung." (ICG)

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