Konjunkturen des Korporatismus: zur Geschichte eines Paradigmenwechsels in der Verbändeforschung
In: Staat und Verbände, S. 37-64
Abstract
"Die mit dem Begriff des 'Neo-Korporatismus' verbundene Umorientierung der Verbändeforschung hatte drei Voraussetzungen: (1) die Mängel der Pluralismustheorie, insbesondere bei der Untersuchung der Wechselwirkung von Vertretung und Verhandlung in Organisationsnetzwerken; (2) der heuristische Nutzen und die Inkommensurabilität des neuen Konzeptes; und (3) seine besondere Eignung für eine empirisch-analytische und komparative Verbändeforschung. Überdies konnte das Korporatismuskonzept Veränderungen der Praxis der Interessenvermittlung, etwa im Gefolge wirtschaftspolitischer Strategiewechsel, besser erklären als andere Ansätze. Die demokratietheoretische Kritik des Korporatismus-Konzeptes wird zurückgewiesen: Intern geschlossene und nach außen souveräne pluralistische Vetogruppen tragen zur Vermachtung der Interessenpolitik mehr bei als von gewählten Regierungen kontrollierbare Arrangements konkurrierender, intern heterogener Großverbände." (Autorenreferat)
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