Demokratisierung und Systemstabilität in Lateinamerika
In: Demokratie und Partizipation in Entwicklungsländern: politische Hintergrundanalysen zur Entwicklungszusammenarbeit, S. 81-102
Abstract
Im vorliegenden Beitrag gibt der Autor zunächst einen Überblick über die demokratische Neuentwicklung in Lateinamerika seit dem Ende der 70er Jahre. Nach Umfang und Stand der politischen Erneuerung unterscheidet er drei Ländergruppen und legt die Ursprünge und Auslösungsfaktoren dieser demokratischen Wende dar. Im weiteren Verlauf werden die in der internationalen Diskussion aufgetretenen Zweifel an der Beständigkeit der neuen Demokratien erörtert. Im Mittelpunkt stehen die spezifischen lateinamerikanischen politischen Verhaltensmaßstäbe und ihr Einfluß auf die Entwicklung einer modernen, westlichen politischen Kultur. Weiterhin wird versucht, die seit einiger Zeit auftretenden Anzeichen der Wahlmüdigkeit und einer Abkehr von den gerade wieder errichteten Parteiensystemen zu bewerten. Abschließend beurteilt der Autor die Zukunftsperspektiven des neuen politischen Pluralismus in Lateinamerika. Als wesentliche Bedrohung für die Demokratien wird die Unfähigkeit der etablierten Parteien angesehen, glaubwürdig zu bleiben und die anstehenden wirtschaftlichen und politischen Probleme zu lösen. (psz)
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