Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1995

Herman Wirth: ein gescheiterter Ideologe zwischen "Ahnenerbe" und Atlantis

In: Historische Rassismusforschung: Ideologen, Täter, Opfer, S. 91-112

Abstract

Herman Wirth, der den völkischen Vertretern der "Konservativen Revolution" zuzurechnen ist, brachte es 1935 bis zum Leiter der unter Himmlers Förderung stehenden SS-Stiftung "Ahnenerbe", ehe er 1938 abgesetzt wurde. Der Verfasser wendet sich im vorliegenden Beitrag der beruflichen Karriere des Prähistorikers zu, der in den zwanziger Jahren und nach dem Zweiten Weltkrieg seine germanomanen Vorstellungen zur Vorgeschichte in vielen Veröffentlichungen und Aktivitäten offensiv vertat. Wirth identifizierte als Träger einer "Urreligion" die atlantisch-nordische Rasse, die von einer arktisch-nordischen Rasse abstamme, die während des Tertiärs in der Arktis gelebt habe. Die Rückbesinnung auf alte, vermeintlich untergegangene Kulturwerte hielt er für die eigentliche Aufgabe des Nationalsozialismus. Der Autor erläutert im folgenden das Geschichts- und Menschenbild Wirths in seinen wichtigsten Veröffentlichungen 1928 bis 1936, erhellt die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Wurzeln der Wirthschen Kulturtheorie, setzt sich mit der Rezeption der Wirthschen Lehre auseinander, schildert seine Zeit im "Ahnenerbe" und skizziert abschließend das Wirken des Historikers im Kulturbetrieb der Bundesrepublik Deutschland bis zu seinem Tod 1979. (ICC)

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