Demokratie nach Quoten?: zur kommunikationsstrategischen Instrumentalisierung der Wählerforschung im Wahljahr 1994
In: Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1994, S. 625-643
Abstract
Das Superwahljahr 1994 mit seinen neunzehn Wahlen in acht Monaten hat die Wählerforschung und speziell die Demoskopie vor eine besondere Herausforderung gestellt. Anläßlich dieses Wahljahres reflektiert der Beitrag die Rolle der politischen Demoskopie in dieser bislang einmaligen Phase politischer Mobilisierung. Wie in einem Prisma werden ihre verschiedenen gesellschaftlichen Funktionen sichtbar, ihre Methoden und ihr Umgang mit den von ihr produzierten Ergebnissen. Die Autoren beschreiben, wie im Medienzeitalter ein Dauerwahlkampf die Abhängigkeit von Politik, Medien und Demoskopie wechselseitig hochschaukelt und als Konsequenz eine "Demoskopisierung" der politischen Eliten, ihrer Kader und Consultants, fördert und umgekehrt die "Mediatisierung" der Demoskopie vorantreibt. Als Gegengewicht gegen die scheinbar unausweichliche Mediatisierung der politischen Demoskopie empfehlen die Autoren den Einsatz neuer Erhebungs- und Analysetechniken. (pre)
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