Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1998

Zwischen Postmoderne und Neoliberalismus: Vorüberlegungen zu einer Kritischen Theorie der globalen sozialen Frage

In: Armut im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und dem Recht auf eigene Kultur: Dokumentation des VI. Internationalen Seminars des Philosophischen Dialogprogramms, S. 186-202

Abstract

In neuzeitlichen Moraltheorien sind ethische Fragen eng mit geschichtsphilosophischen Diagnosen verwoben. Dies gilt insbesondere für die soziale Frage, die sich unter dem Stichwort "Globalisierung" verstärkt stellt. Im Kontext der Frage "Was sind wir gegenwärtig?" wird der Frage nach der Verantwortung gegenüber dem "Skandal massenhafter Armut" nachgegangen. Zunächst wird das Ende der "Großen Theorien" konstatiert und entwickelt, wieso die universelle Dominanz kapitalistischer Weltwirtschaft eine neue "Stunde" der Ethik bedingt. Dann wird die Notwendigkeit einer "Kritischen Theorie der Ethik in der Gesellschaft" erläutert und die interkulturelle Positionierung einer diskursethisch fundierten Kritischen Theorie beschrieben. Es folgt eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Ansätzen der praktischen Philosophie unter dem Stichwort "angewandte Ethik", die das Defizit einer Kritischen Theorie der Weltgesellschaft, in denen auch strukturelle Ursachen von Armut und Verelendung thematisiert werden, schmerzlich bewußt werden lassen. Abschließend wird die Rolle der Kritischen Theorie in der aktuellen Entwicklungsdiskussion behandelt. Ein "Ende der Geschichte" ist nicht in Sicht. "Wie immer der soziale und und ökologische Umbau der gegenwärtigen Weltgesellschaft auch konzipiert ist, demokratische Institutionen und Marktelemente werden wohl weiterhin von eminenter Bedeutung sein; zugleich ist jedoch unschwer zu erkennen, daß sowohl im sozioökonomischen als auch im kulturellen Bereich tiefgehende Transformationsprozesse bevorstehen." (prb)

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