Sammelwerksbeitrag(elektronisch)1999

Die Folgen prekärer Arbeitsverhältnisse für das Ausmaß sozialer Ungleichheit: Einkommensbenachteiligung befristeter Arbeitsverträge

In: Sozialstrukturanalysen mit dem Mikrozensus, S. 323-353

Abstract

"Diese Studie untersucht anhand des 'Mikrozensus 1995' einerseits die Auswirkung der Befristung von Arbeitsverträgen auf das monatliche Nettoeinkommen von Arbeitnehmern und geht andererseits der Frage nach, welche sozialstrukturellen Merkmale die Wahrscheinlichkeit, einen befristeten Arbeitsvertrag zu erhalten, beeinflussen. Es zeigt sich, daß die Befristung von Arbeitsverträgen durchschnittlich zu 'Einkommensverlusten' führt. Darüber hinaus wird aber deutlich, daß sich die Befristung von Verträgen je nach sozialer Position unterschiedlich auswirkt. Während die Einkommensverluste der Befristung vor allem in unteren beruflichen Stellungen festzustellen sind, liegen die Verdienste hochqualifizierter Arbeitskräfte und von Personen in höheren Leitungspositionen teilweise sogar über denen der Arbeitnehmer in vergleichbaren Positionen mit unbefristeten Verträgen. Insgesamt deuten diese Ergebnisse darauf hin, daß die Befristung von Arbeitsverträgen das Ausmaß sozialer Ungleichheit vergrößert. Diese Schlußfolgerung wird durch das Muster der Allokation auf Positionen mit befristeten Verträgen unterstrichen: Einerseits sind es Personen mit Hochschulabschluß, die vornehmlich befristete Arbeitsverträge erhalten, andererseits aber gerade die typischerweise am Arbeitsmarkt benachteiligten Gruppen: Jüngere Personen, Frauen und Gastarbeiter. Diesen Gruppen droht durch die Befristung von Verträgen eine Kumulation der Benachteiligungen." (Autorenreferat)

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