Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2000

Stimmensplitting bei Bundestagswahlen - ein Spiegelbild des Verhältnisses zwischen Bürgern und Parteien?

In: 50 Jahre empirische Wahlforschung in Deutschland: Entwicklung, Befunde, Perspektiven, Daten, S. 361-388

Abstract

Der Verfasser setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit der Indifferenz-Interpretation des Stimmensplittings in der politikwissenschaftlichen Diskussion auseinander, derzufolge das Stimmensplitting als Indiz für das Fehlen einer klaren Parteipräferenz gilt. Um die Validität dieser These zu untersuchen, werden die Beziehungen zwischen Splitting und Parteibindungen zunächst auf Aggregatebene untersucht. In einem zweiten Schritt erfolgt eine Individualdatenanalyse, bei der der Einfluss der Parteibindungen auf die Häufigkeit und die Verteilung des Splittings auf die einzelnen Altersgruppen untersucht wird. Die Aggregatdatenanalyse basiert für die Zeit zwischen 1953 und 1990 auf Befunden der repräsentativen Wahlstatistik sowie für 1994 und 1998 auf Ergebnissen von Wahltagsbefragungen. Für die Analyse auf Individualebene werden Umfragedaten für die Bundestagswahlen 1972 bis 1998 aus diversen Erhebungen verwendet. Während die These vom Stimmensplitting als Spiegel der Erosion von Parteibindungen durch die Aggregatdatenanalyse bestätigt zu werden scheint, zeigt die Individualdatenanalyse, dass zu der Zunahme gemischter Stimmkombinationen seit 1972 die Abschwächung der Parteiloyalitäten kaum etwas beigetragen hat. (ICE)

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