Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2000

Wo Europa liegt

In: Welche Modernität?: Intellektuellendiskurse zwischen Deutschland und Frankreich im Spannungsfeld nationaler und europäischer Identitätsbilder, S. 421-435

Abstract

Der Autor setzt sich zu Beginn mit den Ansichten von Joscha Schmierer in dessen Buch "Mein Name sei Europa" (1996) und mit dessen Plädoyer für eine europäische "Einigung ohne Mythos und Utopie" kritisch auseinander, dem er das Fehlen einer Vision vorwirft, welche die politische Vernunft erst zum Handeln bewegt. Die deutsch-französischen Umrisszeichnungen europäischer Identität nach 1989 vergleicht er anschließend mit den unterschiedlichen Positionsbestimmungen von Alexandre Kojeve, Remi Brague und Helmuth Plessner im Hinblick auf die Frage, wo Europa liegt. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der Herstellung eines transnationalen Rechtsraums in einem liberalen, demokratisch verfassten Europa. Ohne eine politische Idee, für welche es sich lohnt, die wirtschaftliche Macht der europäischen Staaten zu bündeln und in Schranken zu halten, kann die Europäische Union jedoch nicht auf Dauer existieren. Die Identität und Weiterentwicklung Europas sollten vor allem in der Idee der Menschenrechte und in den Prinzipien von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verankert sein. (ICI)

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