Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2000

Rechtsexktreme Handlungs- und Orientierungsmuster: eine historische und lebensgeschichtliche Dimensionierung

In: Politische Biografien und sozialer Wandel, S. 84-108

Abstract

Gängige sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze für jugendlichen Rechtsextremismus geben sich in der Regel mit der Analyse politischer Einstellungen zufrieden und erklären rechtsextreme Einstellungen mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie verstärkten Individualisierungstendenzen, potenziell drohender Arbeitslosigkeit, generell unsicheren Zukunftshorizonten und Abgrenzungsbestrebungen gegenüber Minderheiten. Rechtsextreme Handlungs- und Orientierungsmuster müssen jedoch in ihrer Genese verstanden und erklärt werden, also ausgehend von einer biographischen Rekonstruktion. Biographie ist dabei zu verstehen als Schnittstelle zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und lebensgeschichtlichen Prozessen, zwischen kollektiver Gesellschaftsgeschichte und individueller Lebensgeschichte. Die biographische Rekonstruktion bedarf eines Erhebungsinstruments, das die selbststrukturierte Präsentation von Erlebnissen und Erfahrungen ermöglicht und so die Analyse von sozialen Rahmenbedingungen, biographischen und familialen Voraussetzungen sowie Handlungs- und Deutungsmustern erlaubt. Ein solches Instrument ist das biographisch-narrative Interview nach Schütze. Dies wird anhand einer Fallstudie illustriert. (ICE2)

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