Geschlechtstypisches Kommunikationsverhalten und dessen gesellschaftliche Bewertung
In: Zukunfts(t)räume: Geschlechterverhältnisse im Globalisierungsprozess, S. 229-249
Abstract
"In ihrem Aufsatz gehen Ruth Albert, Tamara Faschingbauer, Christa Heilmann der Frage nach, ob und in welcher Weise davon gesprochen werden kann, dass sich männliches von weiblichem Kommunikationsverhalten unterscheidet und welche Auswirkungen verschiedene kommunikative Verhaltensweisen auf den Erfolg beim Durchsetzen der eigenen Ziele haben. Bezogen auf den zentralen Kontext dieses Themenbandes, die Geschlechterverhältnisse im Kontext der Globalisierung, haben die dargestellten Überlegungen nicht unerhebliche Konsequenzen: Indem durch Globalisierungsprozesse stabilisierende ethnische Zugehörigkeitsstrategien, sozioökonomische Strukturen und soziokulturelle Normen ihr bestehendes Substrat verlieren und in komplexen Entwicklungsprozessen neue Vernetzungen erfahren, verlieren traditionelle Rollenbilder auch in Bezug auf die Kategorie Geschlecht ihre Fixierungen. Dieser Prozess führt jedoch nicht automatisch zur Enthierarchisierung weiblichen und männlichen Interaktionsverhaltens, sondern einerseits globalisiert er zunächst einen ohnehin komplexen Vorgang, gekoppelt mit dem Verlust an bekannten Verhaltensmustern. Andererseits impliziert diese Entwicklung die Chance individueller Identitätsfindung, weil tradierte Erwartungshaltungen aufgebrochen werden und sich im Zusammenhang neuer sozioökonomischer Bedingungen auch veränderte soziokulturelle Strukturen entwickeln (können)." (Autorenreferat)
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