Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Sociologues de la joie - Edgar Morin und Nicolaus Sombart

In: Vernunft - Entwicklung - Leben: Schlüsselbegriffe der Moderne ; Festschrift für Wolfgang Eßbach, S. 97-123

Abstract

Der Beitrag rekonstruiert einen deutsch-französischen Chiasmus in den Werken der Soziologen Nicolaus Sombart (Sohn von Werner Sombart) und Edgar Morin. Beide proklamieren einen vitalistischen Glauben, der Reflexion und Erfahrung verknüpft, in einem aneignenden Blick auf die Nachbarkultur. Die Möglichkeit, beide parallel zu lesen ergibt sich daraus, dass beide derselben Generation angehören: Nicolaus Sombart, geboren in Berlin 1923, der Wehrmachtsgeneration, Edgar Morin, geboren 1921 in Paris, der entsprechenden Resistant-Generation. Das Interdisziplinäre - die Einbeziehung von Philosophie, Literatur, Kino, Musik - zeichnet beide aus und ist immer wieder durchbrochen von Autobiographie, von Lebensgeschichte. Beide sind Außenseiter, "Paradiesvögel" ihrer Disziplin. Die Autor zeigt an Hand der beiden Soziologen, was geschieht, wenn sich zwischen (zwei) Kulturen prinzipielle Korrespondenzen herausbilden. Seit geraumer Zeit gibt es Versuche, den Vergleichsschematismus aufzuweichen. In diesem Sinne hat Wolf Lepenies demonstriert, dass der Soziologie eine besondere Rolle dabei zukommt, ein Drittes zu identifizieren. In "Die drei Kulturen" zeigt er, wie sie über die staatlichen Grenzen hinweg zwischen einer naturwissenschaftlichen und literarischen (hermeneutischen) Orientierung hin- und hergerissen wird. Soziologie wird hier zur doppelten Bindestrich-Wissenschaft. "Sombart und Morin sind schönste Beispiele einer solchen Bindestrich-Wissenschaft; sie sind Exempel für Transdisziplinarität und deutsch-französische Transkulturalität." (ICA2)

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