Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Individualismus, Asiatische Werte und Asienkrise: der Beitrag kultureller Ansätze zur Erklärung von Entwicklungsprozessen

In: Herausforderung Entwicklung: neuere Beiträge zur theoretischen und praxisorientierten Entwicklungsforschung, S. 65-87

Abstract

Der Verfasser untersucht kulturalistische Ansätze als Entwicklungsparadigma am Beispiel der asiatisch-pazifischen Region, wobei das Individuum im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Kollektivismus und Individualismus dienen als Analyseschemata potenzieller Akteure und kultureller Strukturen bei der Frage, warum manche Individuen und Gesellschaften sich erfolgreicher im Weltsystem integrieren und entwickeln können und wie kulturell geprägte Akteure mit Institutionen umgehen. Individualismus und Kollektivismus als Entwicklungsparadigmata werden unter Rückgriff auf die Hofstede-Studie aus dem Jahr 1980 (n=117000) diskutiert und in Bezug mit den "asiatischen Werten" als "Geheimrezept" für die Entwicklung der Tigerstaaten gesetzt. Es wird deutlich, dass Individualismus für Entwicklung förderlich ist, Kollektivismus aber durchaus auch wichtige Beiträge im Entwicklungsprozess leisten kann und im speziellen Fall der asiatisch-pazifischen Region zwar kollektivistische Formen dominierten, aber langfristig keine nachhaltige Entwicklung sichern konnten. Deshalb müssen Entwicklungsprojekte so organisiert sein, dass sie einerseits individualistische Kräfte nicht behindern und Angebote zur Partizipation machen und andererseits kollektivistische Kräfte nicht verunsichern und auflösen. (ICE2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.