Eine soziale Marktwirtschaft für Lateinamerika
In: Macht, Markt, Meinungen: Demokratie, Wirtschaft und Gesellschaft in Lateinamerika, S. 111-124
Abstract
"Hartmut Sangmeister plädiert in seinem Beitrag für einen Abschied von neoliberalen Illusionen und weist auf wirtschaftspolitische Alternativen hin, die allerdings keine Rückkehr zu den staatsinterventionistischen Politikmustern lateinamerikanischer Importsubstitutionsstrategien vergangener Dekaden bedeuten können. Lateinamerika braucht nicht nur eine ökonomisch leistungsfähige, sondern auch eine sozialverträgliche, menschenwürdige Wirtschaftsordnung. Auf der Suche nach Lösungen für die drängenden wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Probleme Lateinamerikas bieten sich beispielsweise die konstitutiven und regulierenden Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft kontinentaleuropäischen Typs an. Freilich gibt es kein wirtschaftspolitisches Patentrezept für Lateinamerika, und Wirtschaftspolitik für eine soziale Marktwirtschaft in Lateinamerika kann keine bloße Kopie kontinentaleuropäischer Vorlagen sein. Wirtschaftspolitik für eine soziale Marktwirtschaft gestaltet Rahmenbedingungen, die nicht nur den Wunsch der Menschen nach einem Mindestmaß an Sicherheit gegenüber den Wechselfällen des Lebens berücksichtigen, sondern die auch den gesellschaftlichen Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit innerhalb und zwischen den Generationen Rechnung tragen und die zudem die ökologischen Grenzen von Entwicklungsprozessen respektieren." (Autorenreferat)
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