Organisation als Ressource - der spanische Partido Popular
In: Zwischen Anarchie und Strategie: der Erfolg von Parteiorganisationen, S. 218-237
Abstract
Der dauerhafte Erfolg des spanischen Partito Popular auf dem Wählermarkt legt die Vermutung nahe, dass diese Entwicklung weniger konjunkturell erklärt werden kann, sondern vielmehr tiefer gehende Ursachen hat. Im vorliegenden Beitrag wird anhand der strategischen Ausrichtung der Partei und ihrer organisatorischen Entwicklung nach 1990 gezeigt, dass diese eine wesentliche Erklärung für ihren anhaltenden Wahlerfolg sind. Beschrieben werden die innerparteiliche Machtverteilung, die Einbindung gesellschaftlicher Gruppen, die Gestaltung des innerparteilichen Willensbildungsprozesses, die Nachwuchsrekrutierung und die professionelle Kampagnenführung im Partito Popular. Bei allem Erfolg der Partei und ihres erfolgreichen Organisationsmodells existieren jedoch auch bestimmte Risiken. Diese bestehen vor allem in einer möglichen Isolierung der "dominant coalition" und einer zunehmenden Unzugänglichkeit für neue Tendenzen, die durch kritische Strömungen innerhalb der Partei angestoßen werden könnten. Die Zukunft wird zeigen, ob der Partito Popular in der Opposition auf nationaler Ebene eine Neugewichtung der einzelnen Parteiziele zugunsten einer wieder größeren innerparteilichen Demokratie vornehmen wird. (ICI2)
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