Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Russland - nur virtuelle Großmacht in einer multipolaren Welt?

In: Macht und Mächte in einer multipolaren Welt, S. 79-106

Abstract

Das gegenwärtige Russland beansprucht gleich der untergegangenen Sowjetunion eine Rolle als Großmacht und als weltpolitischer global player. Allerdings steht Russland, das die Rechtsnachfolge der UdSSR angetreten hat, nicht mehr als paritätische Kraft den USA gegenüber. Aus der Sicht Moskaus tritt an die Stelle der bipolaren Weltordnung des Kalten Krieges eine "multipolare Welt", in der neben Russland mehrere internationale Akteure agieren und das internationale Kräfteverhältnis beeinflussen. Der Vorstellung von einer "multipolaren" Welt gemäß bestimmt Moskau selbst den Stellenwert Russlands in der internationalen Politik. Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob die realen innen- wie außenpolitischen sowie ökonomischen Entwicklungen Russland tatsächlich als einen weltpolitischen Spieler ausweisen oder ob es zutreffender erscheint, den "eurasischen Koloss" als eine bloß virtuelle Großmacht zu sehen. Dabei wird in Rechnung gestellt, dass sich Gewicht und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes in der globalisierten Politik an einer erfolgreichen Marktwirtschaft und am Gedeihen von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit messen lassen müssen. Nach Maßgabe dessen werden die Fortschritte und Rückschritte auf dem Weg der Systemtransformation bilanziert und zu dem Großmachtanspruch in Beziehung gesetzt. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf den Entwicklungen während der Präsidentschaft Vladimir Putins seit dem Frühjahr 2000 bis Mitte 2006. (ICA2)

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