Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Vertrauen und Sozialkapital als Grundlage nachhaltigen Wirtschaftswachstums

In: Nur ein Ölboom?: Bestimmungsfaktoren und Perspektiven der russischen Wirtschaftsentwicklung, S. 125-150

Abstract

Der Beitrag beruht auf der Dissertation "Russische Kleinunternehmer zwischen Ökonomie und Politik. Zur Genese und Rolle von Vertrauen, Sozialkapital und Institutionen in der Region Niznij Novgorod" (Universität Bremen 2004). Simmel unterscheidet zwischen Vertrauen, das sich im Rahmen persönlicher Beziehungen herausbildet (personelles Vertrauen) und Vertrauen, das der institutionellen Ebene zuzuordnen ist (institutionelles Vertrauen). Die Ergebnisse der Fallstudie zur Region Niznij Novgorod machen im Anschluss an Simmel deutlich: Immer noch spielt personelles Vertrauen in Russland eine relativ große Rolle. Die Defizite der institutionellen Seite werden bis zu einem gewissen Grade nach wie vor durch ein Sich-Verlassen auf die private, informelle Seite kompensiert: So wird beispielsweise das fehlende Angebot von Bankfinanzierungen durch persönliche Finanznetzwerke ergänzt. Mittlerweile kann personelles Vertrauen jedoch die Defizite des formellen Rahmens nur noch begrenzt ausgleichen. So zeigt sich gleichzeitig die zunehmende Bedeutung und wachsende Rolle des institutionellen Vertrauens. Die Analyse der Ergebnisse aus den Umfragen und Interviews, die im Rahmen der Fallstudie durchgeführt wurden, belegt eine Konsolidierung des Sektors mittelständischer Unternehmen insbesondere im ökonomischen Bereich. Durch die aktuelle wirtschaftspolitische Prioritätensetzung zugunsten der russischen Schwerindustrie oder des Energiesektors wird jedoch der Spielraum für Kleinunternehmen eingeengt. (ICA2)

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