Thomas Hobbes, Leviathan (1651)
In: Geschichte des politischen Denkens: ein Handbuch, S. 212-226
Abstract
Die Neubegründung der politischen Philosophie ist vor allem das Werk des englischen Philosophen Thomas Hobbes (1588-1679). Er entwickelte in seinem Buch "Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates" von 1651 eine streng individualistische Philosophie, deren Begründungsleistung sich allein auf das Nutzenmaximierungsprogramm der ökonomischen Rationalität stützt. Hobbes vertrieb durch seinen neuartigen, auf analytischer Methode und generativem Erkenntniskonzept basierenden Theorieansatz den politischen Aristotelismus aus Ethik und Politik und verabschiedete damit das christliche Naturrechtsdenken. Indem sie die praktisch-politischen Konsequenzen der modernitätsspezifischen Entzauberung und Desillusionierung einer tradierten Welt- und Menschensicht entfaltet, wird Thomas Hobbes' politische Philosophie zu einem der bedeutendsten Zeugnisse der neuzeittypischen menschlichen Selbstermächtigung. Gegenstand der vorliegenden Einführung bilden der Naturzustand nach Thomas Hobbes, die Beziehungen zwischen natürlicher Gerechtigkeit, Kooperation und Staat, das Verhältnis von Vertrag, Autorisierung und politischer Einheit und die Zusammenhänge zwischen Souveränitätsrechten und Bürgerpflichten sowie zwischen Politik und Religion. (ICI2)
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