Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2007

Max Horkheimer/ Theodor W. Adorno, Dialektik der Aufklärung (1947)

In: Geschichte des politischen Denkens: ein Handbuch, S. 540-553

Abstract

Die "Dialektik der Aufklärung" präsentiert sich als eine Gruppe von fünf Essays, an die Aufzeichnungen und Entwürfe Max Horkheimers aus den Jahren vor Beginn der eigentlichen gemeinsamen Arbeit mit Theodor W. Adorno angehängt sind. Der theoretisch grundlegende Titelaufsatz wird ergänzt durch zwei philologisch-geschichtsphilosophische Exkurse zu Homers Odyssee als einem der frühesten Zeugnisse bürgerlich-abendländischer Zivilisation sowie zu Kant und Nietzsche als unerbittlichen Vollendern der Aufklärung. Danach folgen zwei Gegenwartsdiagnosen: eine Abhandlung über die Kulturindustrie, in welche US-amerikanische Erfahrungen einflossen, und eine Abhandlung über Antisemitismus, die den theoretischen Teil eines empirisch-praktisch angelegten Antisemitismus-Projekts bildete. Verbunden sind die fünf Abhandlungen zum einen durch das Leitmotiv einer Dialektik der Aufklärung und zum anderen durch einige Theoreme, die das Blickfeld erweitern. Das zu Recht und nachhaltig Faszinierende an dem kulturkritischem Schlüsselwerk ist nach Ansicht des Autors die Aktualisierung eines alten Topos: Dass eine befriedete Menschheit nur als eine mit der Natur versöhnte vorstellbar ist. Die "Dialektik der Aufklärung" hat auf paradigmatische Weise Elemente traditioneller konservativer Zivilisationskritik mit progressiver Gesellschaftskritik kombiniert und eine linke Gegenposition zu einem technokratisch gewordenen Konservatismus entworfen. (ICI2)

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