Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2007

Wege zum Staat

In: Max Webers Staatssoziologie: Positionen und Perspektiven, S. 57-79

Abstract

Das Verdienst Max Webers besteht nach einer oft zitierten Bemerkung Carl Schmitts darin, dass er dem Begriff "Staat" einen geschichtlich-konkreten Sinn verliehen hat. Der Autor zeigt im vorliegenden Beitrag, dass Max Webers Neigung, die Entwicklung von Staatlichkeit an das Vorhandensein "anstaltsmäßiger Ordnungen" zu koppeln und diese wiederum primär über formales, d.h. systematisch aufgebautes und jederzeit änderbares Recht zu definieren, durch sein Interesse an ökonomischen und militärischen Differenzierungs- und Konzentrationsprozessen ausgeglichen wurde. Dieses zeigt sich vor allem in Webers Studien über die Agrarverhältnisse des Altertums und die Stadt sowie am späteren Interesse an einer historischen Soziologie der Geltungsgründe der Herrschaft, die neben der Rationalität zwei weitere Legitimitätsquellen in den Blick rückte: Tradition und Charisma. Max Weber entwickelte in den entsprechenden Passagen seiner Beiträge zum Grundriss der Sozialökonomik und in den parallel entstandenen Aufsätzen zur Wirtschaftsethik der Weltreligionen eine umfassende soziologische Staats- und Herrschaftslehre, die den Staat nicht nur als Bestandteil eines "occidentalen Rationalismus" auffasste, wie der Autor im einzelnen zeigt. (ICI2)

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