Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2007

Duell Mann gegen Frau?!: Geschlechterrollen und Kanzlerkandidaten in der Wahlkampfberichterstattung

In: Die Bundestagswahl 2005: Analysen des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse, S. 171-196

Abstract

"Die Autoren ermitteln in ihrer Inhaltsanalyse den fehlenden Regierungsbonus der Berichterstattung der TV-Hauptnachrichtensendungen und der Bild-Zeitung in den letzten sechs Wochen vor der Wahl. Zudem konnten sie zeigen, dass sich die Berichterstattung der Bild-Zeitung teilweise deutlich von den TV-Nachrichten unterschied. Im Mittelpunkt ihres Beitrags steht jedoch die Frage, ob die Wahlkampfberichterstattung geschlechtsspezifische Unterschiede aufwies. Aus den USA ist bekannt, dass die Medien über Kandidatinnen anders berichten als über Kandidaten - vor allem hinsichtlich der Themenschwerpunkte und der verwendeten Frames. In der Berichterstattung vor der Bundestagswahl finden sich solche geschlechtsspezifischen Unterschiede jedoch kaum. So wurde zwar häufiger über Spitzenpolitiker als über Spitzenpolitikerinnen berichtet, Angela Merkel war jedoch in den Medien genauso präsent wie Gerhard Schröder. Auch wurde Merkel nicht deutlich schlechter bewertet als Schröder (in der Bild-Zeitung wurde sie sogar besser bewertet). Auch auf der Seite der Themenstruktur finden sich lediglich marginale Unterschiede, d.h. über Merkel wurde nicht wesentlich häufiger im Zusammenhang mit 'weichen Frauenthemen' berichtet als über Schröder. Allerdings fand sich ein leichter Gender Frame in der Berichterstattung über Merkel, der jedoch bei weitem nicht so deutlich ausfiel wie dies in den USA üblich ist. Die Tatsache, dass mit Angela Merkel erstmals eine Frau für das Amt des Bundeskanzlers kandidierte, schlug sich also nicht besonders stark in der Art der Medienberichterstattung über den Wahlkampf nieder." (Textauszug)

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