Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2008

Governance- und Managementkonzepte des Regierens

In: Führen Regierungen tatsächlich?: zur Praxis gouvernementalen Handelns, S. 21-34

Abstract

Vor dem Hintergrund der internationalen Diskussion um Regierungsstrukturen und deren Reformen erörtert der Verfasser die mit den Begriffen "Management" und "Governance" verbundenen Organisations- und Steuerungskonzepte und analysiert sie im Hinblick auf ihren analytischen Mehrwert für die Regierungslehre. Für ihn ist "Governance" begrifflich umfassender und deutlich materiell-politisch aufgeladen, verweist dies doch auf die Kapazität von Regierungen, "Sachpolitiken zu entwickeln, zu formulieren und zu vollziehen". Demgegenüber ist "Management" eher regierungstechnisch zu verstehen, nämlich als eine ordnende Kategorie zur Erfassung jener Aufbau- und Funktionsprinzipien interner Regierungsorganisation, die in den USA modellhaft als "Managerial Presidency" diskutiert wird. Die Managementseite der Politik bildet die "Handhabung der Sachpolitik" ab. Im Ergebnis der Rezeption in Deutschland wird "Governance", so der Autor, sehr breit verstanden. Der Begriff umschließt alle Regeln und Prozesse, nach denen in einer Gesellschaft politische Autorität und Kontrolle ausgeübt und Entscheidungen über öffentliche Ressourcen getroffen werden. Die Governance-Perspektive ist geeignet, so die These, die verschiedenen Schichten der Regelungs-, Steuerungs-, Beherrschungsmuster in den Blick zu rücken. Definitorisch wie empirisch ist "Governance" zentriert "auf den exekutiven Kern des Regierens". Dabei ablaufende Entscheidungsprozesse sind nicht ausnahmslos hierarchisch-gouvernemental angelegt. Vielmehr gingen Parlament und Regierung bei Inter-Organ-Absprachen auf gleicher Augenhöhe miteinander um. (ICF2)

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