Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2008

Ausgrenzung, Entgrenzung, Aktivierung: Armut und Armutspolitik in Deutschland

In: Sozialer Ausschluss und soziale Arbeit: Positionsbestimmungen einer kritischen Theorie sozialer Arbeit, S. 199-218

Abstract

Armut wird in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion zunehmend mit sozialer Ausgrenzung verknüpft und beide Begriffe werden oft synonym verwendet. Ausgrenzung bezeichnet nach Meinung der Autorin jedoch mehr bzw. etwas qualitativ anderes als nur Arbeitslosigkeit, Armut oder Unterversorgung. Inwieweit Armut und Sozialhilfebezug tatsächlich mit Ausgrenzung verbunden sind, ist eine empirische Frage und verweist auf die Schwierigkeiten, angemessene Indikatoren für die soziale Ausgrenzung zu entwickeln bzw. Schwellenwerte für den Übergang von bloßer Benachteiligung in Ausgrenzung zu bestimmen. Vor diesem Hintergrund gibt die Autorin zunächst einen Überblick über Ausmaß, Entwicklung und Folgen von Armut in Deutschland, wobei sie einerseits auf Sozialhilfe bzw. sozialhilfeähnliche Leistungen und andererseits auf die Einkommensarmut Bezug nimmt. Sie geht hierzu auf die Kumulation von Unterversorgungslagen bzw. den Zusammenhang zwischen Einkommens- und Deprivationsarmut ein und diskutiert Ergebnisse der dynamischen bzw. lebenslauftheoretischen Armutsforschung, die auf eine Entgrenzung und Biographisierung von Armut hindeuten. Der zweite Teil ihres Beitrags widmet sich der Armutspolitik in Deutschland, insbesondere den Konsequenzen der neueren aktivierenden Sozialhilfepolitik mit ihrem Fokus auf "Fördern und Fordern". Die Autorin zeigt, dass durch diese arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gleichzeitig neue Unsicherheiten und Einfallstore für Ausgrenzung geschaffen werden. (ICI2)

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