Dynamik von Bürgerkriegen: Infektion und/ oder Addiktion?

In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 43, S. 495-519

Abstract

"Aufbauend auf der bekannten empirischen Regelmäßigkeit, dass einige Länder wieder und wieder von Bürgerkriegen befallen werden, kritisiert der Beitrag die statische Konzeptualisierung und fehlende Dynamik (in Theorie und Analyse) allgemeiner quantitativer Modelle von Bürgerkriegsbeginn. Entgegen dem gängigen Fokus auf statischen und zeitnahen strukturellen Bedingungen (Kriegsanfälligkeit) wird argumentiert, dass Bürgerkriege nicht in einem historischen Vakuum entstehen, sondern (auch) Folge von wichtigen zeitdynamischen Prozessen sind. Die empirischen Analysen stützen dieses Argument und zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegsausbruchs nicht 'geschichtsfrei' ist, sondern systematisch als Funktion vorhergehender Konflikte und Friedensdauer variiert." (Autorenreferat)