Aufsatz(gedruckt)2005

Das demokratische Subjekt?: politisch-psychoanalytischer Essay zum Verhältnis von Subjekt und Objekt

In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 13, Heft 3/4, S. 335-352

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Abstract

Die strategische Figur des dilettantischen demokratischen Subjekts ist nicht nur sozioökonomisch und/oder symbolisch-kulturell determiniert, sondern unter psychodynamisch-strukturellen Gesichtspunkten auch in seiner idealistisch-illusionären Abwehr infrage stellender Beziehungen begründet: Einerseits ist das demokratische Subjekt nur sehr bedingt in der Lage, die Unvollkommenheit des Anderen zu ertragen, anstatt am Phantasma seiner Vollkommenheit festzuhalten und dadurch zu verleugnen, dass niemand vom Mangel verschont wird. Dabei erweisen sich die Ursprungsmythen der Demokratie als Beispiele dieses Vollkommenheitsphantasmas, indem der Citoyen als das Ich-Ideal des reellen Bürgers entworfen wird. Andererseits liegt in dieser Beziehung insofern eine Gefährdung des demokratischen Subjekts - und der 'kommenden' Demokratie - begründet, als die moralisch verordnete Nächsten- oder Bruderliebe als Moment, in dem die Brüderlichkeit der Brüder zum Gesetz wird, in eine politische Diktatur der Fraternokratie zu münden droht. (ICF2)

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