Souveränität bei Otto Kirchheimer: das Dogma der Souveränität zwischen Staatslehre und Politikwissenschaften
In: Kritische Verfassungspolitologie: das Staatsverständnis von Otto Kirchheimer, S. 87-117
Abstract
Der Verfasser verweist auf die sozialdemokratische Theoriediskussion und interpretiert Kirchheimers Dekonstruktion des Souveränitätsparadigmas als Absage an den sozialistischen Idealismus Hermann Hellers. Indem Kirchheimer den soziologischen Ansatz von Laski und Neumann weiter radikalisiert, durchbricht er die traditionell metaphysische Staatslehre zugunsten einer Analyse der realen Einflüsse auf die Staatsgewalt, wie sie in der Politologie Eingang gefunden hat. Damit gilt es als Kronzeuge der Ausdifferenzierung der Staatswissenschaft in Soziologie, Staatsrechtslehre und Politikwissenschaft. Zugleich stellt sich dabei die Frage, wie eine vereinheitlichende Perspektive auf staatliche Willensbildung und Machtausübung überhaupt noch möglich sein kann. (ICE2)
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