Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2010

Die Stabilität von Ehen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften: ein Test des Modells der Frame-Selektion

In: Partnerschaften und die Beziehungen zu Eltern und Kindern: Befunde zur Beziehungs- und Familienentwicklung in Deutschland, S. 181-212

Abstract

Datengrundlage der vorgelegten Analyse sind 136 Telefoninterviews mit zufällig ausgewählten Befragten, die von Juni bis August 2007 in den Großräumen Mannheim und Aachen durchgeführt wurden. Die Analyse zeigt, dass die Rahmung der Beziehung als Institution bei gleichzeitiger Internalisierung von Unauflöslichkeitsnormen eine wichtige Rolle für die Stabilität ehelicher Beziehungen spielt. Bei so gerahmten Ehen treten Kosten-Nutzen-Erwägungen in den Hintergrund und die Erklärungskraft von Rational-Choice-Ansätzen sinkt. Das zeigt sich in der Interaktion von Normen und dem Nutzen aus der Ehe, der jeglichen Einfluss auf die Stabilität verliert, wenn die Normen stark genug verankert sind. Für nichteheliche Lebensgemeinschaften greift dieser Mechanismus jedoch nicht, selbst wenn entsprechende Normen bei den Partnern verankert sind. Nach dem Modell der Frame-Selection ist der Grund hierfür die bedingte Geltung von Normen und Routinen. Einfache RC-Modelle der Ehescheidung ebenso wie normative Erklärungen sind offensichtlich jeweils alleine unzureichend und blenden wichtige Wirkmechanismen der ehelichen Stabilität aus. Mit der Erfassung des Framings von Partnerschaften wird es möglich, die jeweilige Bedingtheit der beiden Handlungsmöglichkeiten zu berücksichtigen und eine größere Erklärungskraft zu erzielen. (ICE2)

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