Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2007

Was haben die Linke, eine kritische Frauen- und Geschlechterforschung und Bourdieus praxeologische Soziologie miteinander zu tun?

In: Bourdieu und die Linke: Politik - Ökonomie - Kultur, S. 109-119

Abstract

Die Autorin entwickelt im Anschluss an Pierre Bourdieu einige Argumente dafür, weshalb ein linker Politik- und Gesellschaftsentwurf, welcher Möglichkeiten für ein Wirtschafts- und Sozialmodell jenseits der Profitdominanz eines neoliberalen Finanzkapitalismus aufzeigen will, ohne die Einbeziehung der Dimension "Geschlecht" nicht möglich ist. Und zwar deshalb nicht, weil ohne diese Dimension Herrschaftsverhältnisse nicht zu verstehen und damit auch nicht zu verändern sind. "Geschlecht" ist der Autorin zufolge als eine Dimension zu verstehen, die in allen Bereichen der sozialen Wirklichkeit differenzierend und hierarchisierend wirkt, und ist ein Modus, der soziale Ungleichheit legitimiert und (re- )produziert. In diesem Sinne ist "Geschlecht" zugleich eine Strukturkategorie und eine Prozesskategorie. Die symbolische und praktische Differenzierung und Hierarchisierung qua Geschlecht steht in Homologie zu anderen Formen sozialer Differenzierung, die die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Chancen in einer Gesellschaft regulieren. Im Kontext von und in Homologie zu anderen Klassifikationen sozialer Differenz erzeugt die Geschlechtsklassifikation - wie insbesondere Bourdieu aufgezeigt hat - Herrschaftseffekte: Die Einteilung in Männer und Frauen ist also Antriebskraft und Ergebnis von Herrschaftsverhältnissen. (ICI2)

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