Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2010

Zum Konzept "Gesellschaftliche Naturverhältnisse"

In: Kritik kapitalistischer Naturaneignung: theoretische Konzeptionen und praktische Herangehensweisen in vier linken Ansätzen, S. 107-132

Abstract

Der Verfasser argumentiert, dass das Konzept 'gesellschaftliche Naturverhältnisse' (GNV) es ermöglicht, den Klimawandel nicht nur als ein universales Phänomen, sondern als eine Krise zu begreifen, die sich räumlich und sozial höchst selektiv ausprägt. Klimawandel ist ohne Frage ein globales Umweltproblem, es betrifft die gesamte Menschheit; aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es zum einen mit sehr unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und zum anderen mit sehr unterschiedlichen Betroffenheiten zu tun hat. Das gerät in universalisierenden oder homogenisierenden Problembeschreibungen eher unter den Tisch, während das GNV-Konzept eben diese unterschiedlichen Verantwortlichkeiten betont und darauf hinweist, dass der Klimawandel auch ein Verstärker von sozialen Konflikten und von sozialer Ungleichheit, dass er eine Verteilungsfrage ist. Schließlich ermöglicht es die Unterscheidung zwischen Naturaneignung und -beherrschung, die kapitalistischen Naturverhältnisse zu denaturalisieren. Bei diesen handelt es sich nicht um unveränderliche Form des menschlichen Umgangs mit Natur, sondern nur um eines unter vielen denkbaren und auch praktizierten gesellschaftlichen Naturverhältnissen. (ICF2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.