Gewalt und Geschlecht: eine Analyse der Alltagswelt in Südafrika

In: Konsolidierungsprojekt Südafrika: 15 Jahre Post-Apartheid, S. 127-144

Abstract

Die Verfasserin verdeutlicht die Bedeutung von struktureller und direkter Gewalt in Südafrika anhand der besonderen Betrachtung von Gender und Alltagsgewalt. Die extreme Gewalt gegen Frauen im neuen Südafrika verortet sie in den Gewalterfahrungen der Apartheid mit ihren institutionalisierten Formen von Rassismen und Sexismen. Die Verfasserin legt dar, wie sich durch neue Institutionen und Gesetzgebung die genderpolitische Situation in Südafrika seit 1994 verändert hat, unterstreicht jedoch auch, dass diese Veränderungen das geschlechtsspezifische Gesicht der Gewalt in Südafrika noch nicht beeinflussen konnte. Abschließend präsentiert der Beitrag anhand von Nichtregierungsorganisationen Beispiele für zivilgesellschaftliche Strategien zur Reduzierung dieser Gewalt. Doch solange instabile soziale Verhältnisse und die Trennung Südafrikas in eine erste und eine dritte Welt nicht überwunden werden, wird das geschlechtsspezifische Gesicht der Gewalt - trotz rechtlicher und politischer Verbesserungen - nicht verschwinden. (ICE2)