Common Sense als revolutionäre Denkweise: Kissinger mit Nixon in der V.R. China
In: Gegen den Neoliberalismus andenken: linke Wissenspolitik und sozialistische Perspektiven, S. 149-155
Abstract
Das Minimum eines politischen Verständnisses, eines Common Sense mithin, läge im Begreifen von Huntingtons These, Menschenrechte seien eine Form imperialistischer Politik. Eine unabdingbare Voraussetzung bestände in einer Säkularisierung der USA, eine, welche für China seit 3.000 Jahren selbstverständlich ist, die peinliche Figuren wie die aktuellen Präsidentschaftskandidaten bestenfalls als Sektenprediger, nicht jedoch als wählbare politische Elite zulassen würde. Man kann sich 2012 die Pseudogründe vorstellen, die Nixons Nachfolger erfunden hätten, um China aus dem Spiel zu halten, wo das Reich nicht allein dieses durcheinander bringt und durchkreuzt, sondern auch langfristig die Spielregeln verändern kann. Mal wäre es die fehlende Demokratie, mal die Nichtaufwertung der Währung, mal die Menschenrechte, mal die Exportüberschüsse, mal die Unterstützung von Schurkenstaaten, mal die materielle Hilfe für Entwicklungsländer gewesen: eine Mischung von Pseudorealpolitik (wie angenehm war ehedem das Protektorat Taiwan) und Pseudoidealismus (westliche Werte). Zu hintergründig scheint eine mögliche Hypothese, Nixon hätte in China den Katechon im Weltbürgerkriegs gesehen und in Stellung gebracht. (ICB2)
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