Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Macht und Zwang oder Migrationssensibilität?: die Jugendhilfe im Einwanderungsland

In: Macht und Zwang in der Kinder- und Jugendhilfe, S. 153-168

Abstract

Die Autoren beschäftigen sich mit benachteiligten muslimischen Jugendlichen mit arabischem oder türkischem Migrationshintergrund, die pädagogische Fachkräfte vor besondere Herausforderungen stellen. Die Problematik wird insbesondere dort evident, wo sich diametrale Strategien gegenüberstehen: Auf der einen Seite steht eine Haltung, die durch Härte und eine Zurschaustellung von Macht erzwingen will, was nicht zu gelingen scheint; auf der anderen Seite stehen Bemühungen, die durch Verständnis und Entgegenkommen den Problemen zu begegnen versuchen. Aus der ersten Perspektive wird die ethnische Community, aus der zweiten die Mehrheitsgesellschaft kritisiert; die erste Perspektive fokussiert eher Assimilation, die zweite eher eine multikulturelle Gesellschaft. Während beide Perspektiven hilfreiche Angebote für eine Problemdiagnose anbieten, gelingt es nach Meinung der Autoren nicht, hieraus eine Problembewältigungsstrategie zu entwickeln. Sie diskutieren nach einem kurzen Überblick über die jüngere Zuwanderungsgeschichte Deutschlands die Konsequenzen für die Kinder- und Jugendhilfe. Sie betonen, dass soziale Teilhabe (Bildungssystem und Arbeitsmarkt) und Verständigung (Werte und soziales Zusammenleben) angemessene Ansatzpunkte sind, die lediglich eine leichte, aber wirkungsvolle Verschiebung der Perspektiven von Macht und Zwang bzw. Verständnis darstellen. Diese Verschiebung der Perspektive hat dann auch Konsequenzen für die Kinder- und Jugendhilfe. (ICI2)

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