Die Willensnation Schweiz im Spannungsfeld konkurrierender Transzendenzbezüge
In: Demokratie und Transzendenz: die Begründung politischer Ordnungen, S. 449-471
Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Willensnation Schweiz und betrachtet dabei das Spannungsfeld konkurrierender Transzendenzbezüge. Der Autor vertritt in seinem Beitrag die These, dass die Willensnation Schweiz auch aufgrund des Mangels an einer faktisch bereitstehenden allgemeinen Identifikationskategorie, wie es die gemeinsame Sprache, Ethnie oder Religion sein könnte, auf zwei dominante und wechselseitig konkurrierende Transzendenzbezüge rekurriert, deren erster im Geiste des staatstragenden Liberalismus die Unverfügbarkeit im politischen Willen der Bürger und Bürgerinnen sieht, wohingegen der zweite seinen Transzendenzbezug an reaktionäre und völkisch konnotierte Ideen von schweizerischer Eigenart und Homogenität knüpft. Zu fragen wäre, welchen dieser zwei Transzendenzbezüge eine Willensnation wie die Schweiz verteidigen müsste, um ihren demokratischen Idealen gerecht zu werden. Der Beitrag unternimmt zunächst eine historische Rückblende und beleuchtet dann sowohl den liberalen Rekurs auf Unverfügbarkeiten als auch die helvetofundamentalistische Naturalisierung des Unverfügbaren. Abschließend zieht der Beitrag ein Fazit aus der Analyse. (ICA2)
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